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Bauernverband: MKS-Erreger könnte schon seit Weihnachten in Deutschland sein
Der Erreger der Maul- und Klauenseuche (MKS) könnte nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbands (DBV) bereits um die Weihnachtsfeiertage nach Deutschland gelangt sein. Die infizierten Tiere in Brandenburg hätten schon Antikörper gebildet "und das deutet darauf hin, dass der Ausbruch nicht erst seit der letzten Woche unterwegs ist", sagte der Generalsekretär des DBV, Bernhard Krüsken am Dienstag im Deutschlandfunk.
Vergangene Woche waren drei Wasserbüffel im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland an MKS verendet, elf Tiere wurden anschließend vorsorglich getötet. Weitere Fälle sind seitdem nicht aufgetreten. Er nehme den Ausbruch aber weiter "sehr ernst", sagte Krüsken. Zur Eindämmung sei es nötig, "im Grunde alle Kontakte" nachzuverfolgen, denn das Virus sei "sehr reisefreudig".
"Je schneller und je konsequenter man das jetzt abräumt, desto geringer ist die Gefahr, dass dieses Thema jetzt eskaliert", sagte der DBV-Generalsekretär dem Deutschlandfunk. Die wirtschaftlichen Auswirkungen seien schon heute "massiv". Durch den Ausbruch seien Exportmärkte weggebrochen, weitere könnten folgen.
Bislang signalisierte nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums neben Südkorea auch Mexiko Importbeschränkungen. Im Handel mit den EU-Partnern gelte das Prinzip, dass nur Importe aus betroffenen Regionen beschränkt würden.
Laut Krüsken ist der Druck auf die Märkte bereits heute "beträchtlich". Das Umsatzvolumen deutscher Landwirtschaftsbetriebe mit tierischen Produkten in Drittländer liege bei jährlich fünf Milliarden Euro. Die Bundespolitik müsse nun schnell Lösungen finden, damit Waren aus nicht betroffenen Gebieten weiter ausgeführt werden können.
Gleichzeitig sieht Krüsken die Betriebe selbst in der Pflicht. Das Thema Hygiene sei "das Gebot der Stunde". Eine Notimpfung sieht der Generalsekretär derzeit nicht als passendes Mittel, um die Seuche einzudämmen. Die Ausbreitung habe noch nicht die Größenordnung, um die Impfung zu rechtfertigen. Es handele sich dabei nicht um ein "Instrument, um die Krankheit auszukurieren", sagte Brüsken. Geimpfte und betroffene Tiere seien nach der Impfung nicht mehr zu unterscheiden und müssten getötet werden. Dadurch verliere Deutschland den Blick darauf, "wo der Erreger unterwegs ist".
Seit 1988 hatte es bis vergangene Woche keine Fälle von MKS in Deutschland gegeben. Nach dem Ausbruch in Hönow in Brandenburg wurden laut Landesbauernverband Baden-Württemberg am Montag bei einem Betrieb im Landkreis Märkisch-Oderland 55 Schafe und Ziegen und drei Rinder getötet, weil der betroffene Betrieb Heu aus dem Ausbruchsbetrieb erhalten hatte. Bereits am Samstag wurden in Brandenburg demnach 170 Schweine vorsorglich getötet, weil sich der Betrieb in unmittelbarer Nähe zum Ausbruchsbetrieb befand.
F.Dubois--AMWN