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Streit um Reaktion auf Trumps Zollpläne: Kanadas Finanzministerin tritt zurück
Angesichts von Meinungsverschiedenheiten in der kanadischen Regierung zum Umgang mit den vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Zollerhöhungen hat Vizeregierungschefin und Finanzministerin Chrystia Freeland ihren Rücktritt von beiden Ämtern erklärt. "In den vergangenen Wochen waren wir uns uneinig über den besten Weg für Kanada", erklärte Freeland in einen am Montag auf der Onlineplattform X veröffentlichten Rücktrittschreiben an Premierminister Justin Trudeau.
Sie habe deswegen beschlossen, "dass der einzig ehrliche und gangbare Weg für mich der Rücktritt aus dem Kabinett ist", schrieb Freeland. Wegen des Streits um die beste Antwort auf Trumps Zolldrohung habe der Regierungschef ihr angeboten, das Ministeramt zu wechseln. Aber "um etwas bewirken zu können, muss ein Minister im Namen und mit dem vollen Vertrauen des Premierministers sprechen können", betonte Freeland. Trudeau habe klargemacht, dass er dieses Vertrauen in sie nicht mehr habe.
Trump hatte Ende November angekündigt, er werde unmittelbar nach seinem Amtsantritt am 20. Januar einen Zollsatz von 25 Prozent auf Importe aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko erheben lassen.
Freeland warnte davor, diese Ankündigungen nicht ernst zu nehmen. Kanada stehe damit vor "einer großen Herausforderung", schrieb sie in ihrem Rücktrittsbrief. Kanada dürfe deshalb sein finanzpolitisches Pulver nicht verschießen und müsse für einen "kommenden Handelskrieg" Reserven bilden. "Das bedeutet, auf teure politische Spielereien zu verzichten, die wir uns nicht leisten können", warnte sie.
Die USA sind Kanadas wichtigster Handelspartner, 75 Prozent der kanadischen Exporte gehen in das südliche Nachbarland.
Trudeau hatte sich Ende November mit Trump in dessen Privatresidenz im US-Bundesstaat Florida getroffen, eine Annäherung brachte dies jedoch offensichtlich nicht. Der US-Sender Fox News berichtete, Trump habe dem Premier gesagt, Kanada solle 51. Bundesstaat der USA werden, wenn es die erhöhten Zölle nicht verkraften könne.
J.Oliveira--AMWN