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Wirtschaftsexperten warnen vor Rettungsmaßnahmen für VW und Autoindustrie
Experten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes haben vor gezielten Rettungsmaßnahmen für VW und die Autoindustrie in Deutschland im Allgemeinen gewarnt. Die Lösung könne nicht darin liegen, "einzelne Unternehmen oder auch einzelne Branchen immer wieder durch neue Hilfsmaßnahmen oder Subventionen" zu retten, sagte Stefan Kooths vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) am Donnerstag in Berlin. Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sprach sich dafür aus, den Strukturwandel "laufen zu lassen".
Von mancher Seite geforderte Instrumente wie eine Abwrackprämie seien "wirtschaftspolitisch nicht zu verantworten", sagte Kooths. "Das würde ja bedeuten, dass wir existierende Güter vernichten, nur um sie dann wieder ersetzen zu können." Vielmehr brauche es breite Verbesserungen der Rahmenbedingungen durch die Politik.
Hilfen für einzelne Unternehmen oder Standorte lehnten die Experten grundsätzlich ab. "Das birgt immer die Gefahr, dass diejenigen Unternehmen, die die größte Aufmerksamkeit erregen können, am Ende profitieren", warnte Holtemöller. Die Zeche würden dann alle anderen Unternehmen zahlen, über "höhere Abgaben, die dann früher oder später erforderlich werden".
Er verwies zudem auf den weiterhin "im Großen und Ganzen" stabilen Arbeitsmarkt. Das größere Problem für deutsche Unternehmen sei weiterhin der Mangel an geeigneten Arbeitskräften. "Der Strukturwandel impliziert, dass sich Beschäftigungsverhältnisse ändern", fügte Kooths hinzu. Massenentlassungen etwa durch Werksschließungen seien bedauerlich, der Staat müsse jedoch dann Betroffenen gezielt helfen, "aber eben nicht in erster Linie den Aktionären" des Unternehmens.
Insbesondere die deutsche Autoindustrie und deren wichtigster Vertreter in Deutschland, Volkswagen, stecken in der Krise. Sinkende Absätze besonders bei E-Autos und zugleich hohe Investitionskosten für die E-Auto-Entwicklung belasten die Branche. Bei VW stehen deshalb ein Jobabbau und Werksschließungen zur Debatte.
O.Johnson--AMWN