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"Skandalös und ein Affront": Verdi lehnt Tarifvorschlag von Galeria Kaufhof ab
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat einen ersten Tarifvorschlag der neuen Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof als "skandalös" und "Affront gegen die Beschäftigten" abgelehnt. "Ihr sogenanntes Zukunftskonzept ist ein Griff in die Geldbeutel unserer Kolleginnen und Kollegen", erklärte der Verdi-Verhandlungsführer Marcel Schäuble am Donnerstag. Die Kaufhauskette hatte im Januar zum bereits dritten Mal innerhalb weniger Jahre Insolvenz angemeldet und war in der Folge von einem Konsortium übernommen worden.
Laut Verdi hatten am Mittwochabend erste Verhandlungen der Geschäftsleitung mit der Bundestarifkommission der Gewerkschaft stattgefunden. Statt ein "tragfähiges Zukunftskonzept" vorzulegen, habe die Unternehmensführung dabei jedoch deutlich gemacht, dass sie "einmal mehr auf dem Rücken der Beschäftigten" plane. Bei den Vorschlägen handle es sich um ein "reines Kostensenkungsprogramm zu Lasten der Beschäftigten".
Die Kaufhauskette war im Zuge der Insolvenz des österreichischen Mutterkonzerns Signa in Schwierigkeiten geraten. Im April teilte der Konzern mit, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA des 73-jährigen Unternehmers Bernd Beetz Galeria übernimmt. Im Juni hatte das Unternehmen einen neuen Tarifvertrag für die 12.000 verbliebenen Beschäftigten angeboten. Sie sollen demnach "gestreckt über drei Jahre" acht Prozent mehr Lohn bekommen.
Schon heute liege das Gehaltsniveau bei Galeria unter den Flächentarifen der Länder in der Branche, erklärte der Gewerkschafter Schäuble dazu. "Die angebotenen geringen Entgeltsteigerungen" würden dies "dauerhaft" festschreiben.
Derzeit gilt ein 2019 mit der Übernahme von Kaufhof durch Karstadt abgeschlossener Integrationstarifvertrag, den Galeria durch einen "Warenhaus-Tarifvertrag" ersetzen will. Neben der Lohnerhöhung bot der Konzern eine Einmalzahlung von 600 Euro in diesem September und eine "zusätzliche filialbezogene Erfolgsbeteiligungsprämie" an.
Th.Berger--AMWN