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Studie: Etwa die Hälfte der Investitionen von Industriekonzernen landet im Ausland
Einer Studie zufolge herrscht bei führenden Industriekonzernen großer Unmut über die Standortbedingungen in Deutschland. Unternehmen mit Hauptstandort in Deutschland investierten zwar noch immer etwa 50 Prozent ihrer Kapitalaufwendungen hierzulande, das bedeute aber auch, dass die Hälfte der Investitionen ins Ausland fließt, erklärte die Unternehmensberatung Horvath in Stuttgart am Mittwoch. Wachstum gibt es demnach vor allem in Nordamerika, Asien und Osteuropa.
Die "Deglobalisierung" setzt sich laut den Studienautoren fort. Aus Exportweltmeistern werden demnach "transnationale Organisationen". "Die Unternehmen bedienen die Märkte zunehmend direkt aus den Regionen heraus mit eigenen Standorten. Das erweist sich als Erfolgsstrategie", erklärte Ralf Sauter von der Unternehmensberatung.
Für den Standort Deutschland sei das aber nicht unbedingt mit einem Aufschwung verbunden. "Denn das Wachstum findet im Ausland statt, die Wertschöpfung wird immer dezentraler", fügte Sauter an. Die Investitionen der Unternehmen gingen in Deutschland vor allem in die Produktion und den Ersatz, die "Wachstumsinvestitionen" indes flossen ins Ausland.
Mehr als zwölf Prozent der Ausgaben gingen in die USA. Dort habe die Industrie "volle politische Rückendeckung, Wachstum wird gezielt gefördert", erklärte Sauter. 14 Prozent der Investitionen flossen allerdings auch nach nach Asien, insbesondere nach China und Indien. "Die Unternehmen betreiben Derisking, ja, aber das heißt nicht, dass sie aus China rausgehen – im Gegenteil", führte Sauter aus.
Grundsätzlich blicken die Industrieunternehmen mit Hauptstandort Deutschland zuversichtlich in die Zukunft. Mit Ausnahme des Auto-Sektors gehen Firmen in allen Industriezweigen für das Gesamtjahr 2024 von konstanten oder leicht steigenden Umsätzen aus. Auch für 2025 werden eher steigende Umsätze erwartet.
Für die Studie "CxO Priorities" befragte Horvath nach eigenen Angaben über 770 Vorstände und Mitglieder der Geschäftsführung von großen Unternehmen mit mindestens 1000 Mitarbeitenden und einer Milliarde Euro Jahresumsatz, darunter mehr als 440 produzierende Unternehmen.
L.Miller--AMWN