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Automobilverband warnt: Unternehmen investieren deutlich weniger in Deutschland
Die Autoindustrie wendet sich einer Umfrage des Branchenverbands VDA zufolge zunehmend von Deutschland ab. "Immer mehr Unternehmen des automobilen Mittelstandes planen, Investitionen ins Ausland zu verlagern", erklärte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, am Mittwoch. Die Ergebnisse einer Umfrage unter den Unternehmen sprächen eine eindeutige Sprache.
Demnach gaben 82 Prozent der Unternehmen an, geplante Investitionen in Deutschland zu verschieben, zu verlagern oder ganz zu streichen. 37 Prozent der Befragten wollen stattdessen ins Ausland gehen, vor allem in andere EU-Länder, aber auch nach Asien oder Nordamerika. 13 Prozent planen eine Streichung der geplanten Investitionen. "Lediglich ein Prozent der Unternehmen gab an, seine Investitionen in Deutschland angesichts der aktuellen Lage erhöhen zu wollen", erklärte der VDA.
Die Unternehmen kritisieren demnach vor allem zu viel Bürokratie. 83,3 Prozent von ihnen hätten angegeben, dadurch stark oder sehr stark belastet zu sein. 68 Prozent der Unternehmen bereitet zudem der Fach- und Arbeitskräftemangel Schwierigkeiten. Außerdem beklagen 65 Prozent die hohe Steuer- und Abgabenlast, 62 Prozent die hohen Strompreise und 50 Prozent die hohen Gaspreise.
Als Standortvorteile Deutschlands werden in der Studie vor allem das industrielle Netzwerk im Land, das duale Ausbildungssystem, die Infrastruktur und die politische Stabilität genannt. Mit Blick auf die EU fürchten die Betriebe der Autoindustrie vor allem die Auswirkungen durch zunehmende Handelskonflikte. "Die EU und auch die Bundesregierung müssen sich deutlicher und entschlossener für offene Märkte einsetzen", erklärte VDA-Präsidentin Müller.
Ihre Geschäftsaussichten bewerten die Unternehmen laut VDA allerdings gar nicht so schlecht. Etwas mehr als die Hälfte erwartet im laufenden Jahr weder eine Verschlechterung noch eine Verbesserung der Situation. Optimismus und Pessimismus halten sich nahezu die Waage: 22 Prozent erwarten bessere, 24 Prozent schlechtere Geschäfte.
O.Karlsson--AMWN