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DIHK-Umfrage: Viele Firmen klagen über Probleme durch kurzfristige Stromausfälle
Viele Firmen in Deutschland klagen über Probleme durch kurzfristige Stromausfälle. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bei knapp tausend Unternehmen, welche der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vorlag. 42 Prozent verzeichneten demnach im vergangenen Jahr Stromausfälle unter einer Dauer von drei Minuten, 28 Prozent auch länger dauernde Stromausfälle. Mehrfachnennungen waren dabei durch die Firmen möglich.
"Die Bedeutung von Stromausfällen im Jahr 2023 in Deutschland war erheblich", erklärte der DIHK zu der Umfrage, über die zuerst die "Welt am Sonntag" berichtet hatte. Auch wenn vor allem diejenigen Firmen teilgenommen hätten, die von Stromausfällen besonders betroffen seien, zeige die Umfrage, "dass Stromausfälle in Deutschland häufig vorkommen". Laut einem Sprecher häufen sich insbesondere die Klagen aus der Industrie. Denn diese reagiere etwa wegen der Störung durchlaufender Produktionsprozesse besonders sensibel.
Stromausfälle könnten dabei erhebliche finanzielle Auswirkungen wie Produktionsstopps oder Maschinenschäden haben, erklärte der DIHK. Für ein Drittel der teilnehmenden Unternehmen (32 Prozent) verursachten demnach die Stromausfälle zusätzliche Kosten von bis zu 10.000 Euro. Für 15 Prozent der Befragten beliefen sich die Kosten auf 10.000 bis 100.000 Euro. Ein kleiner weiterer Anteil (zwei Prozent) bezifferte die Folgekosten auf über 100.000 Euro.
In der Hälfte der Unternehmen entstanden durch die Stromausfälle allerdings keine zusätzlichen Kosten, hieß es. Dies liegt auch an bereits eingerichteten Absicherungen. Laut Umfrage richteten als Reaktion auf Stromschwankungen im vergangenen Jahr nochmals sieben Prozent der Betriebe Notstromaggregate ein und elf Prozent Energiespeicher.
Bei den Ursachen für Stromausfälle nannten die meisten Umfrageteilnehmer Kabelschäden und Bauarbeiten (13 Prozent), fast ebenso viele sahen aber auch die Netzbetreiber als Verantwortliche (11 Prozent). Acht Prozent konnten die Ausfälle auf Gewitter und drei Prozent auf Netzschwankungen zurückführen. Zwei Drittel der Unternehmen konnten jedoch keine Ursache identifizieren.
"Solange Unternehmen die Ursachen für den Großteil der Stromausfälle nicht kennen, werden Zweifel an der Zuverlässigkeit der Netze wachsen", sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der "Welt am Sonntag". Die Organisation schlägt daher ein Auskunftsrecht über die Ursachen von Stromausfällen und das Überarbeiten der Entschädigungsregelungen vor. Wichtig wäre laut Dercks auch ein Stichproben-Monitoring der Bundesnetzagentur für Stromausfälle unter drei Minuten.
O.Karlsson--AMWN