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Bayer will Bio-Insektenvernichtungsmittel für Getreide auf den Markt bringen
Der Pharmariese Bayer hat angekündigt, ein Bio-Insektenvernichtungsmittel für Raps und Getreide auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen schloss dazu eine Exklusivlizenz mit dem britischen Entwickler Alpha Bio Control, wie Bayer am Dienstag in Monheim mitteilte. Abhängig vom weiteren Zulassungs- und Entwicklungsverfahren soll das Mittel voraussichtlich 2028 auf den Markt kommen.
Während es für Obst und Gemüse bereits heute zahlreiche biologische Optionen bei Pflanzenschutzmitteln gibt, weil Verbraucher bereit sind, mehr für Bioprodukte zu bezahlen, könnte das neue Produkt für den Ackerbau laut Bayer das "erste seiner Art" sein. Auch Landwirte, die Raps oder Getreide anbauen, benötigten Lösungen, die sie "kosteneffizient im großen Maßstab" anwenden könnten.
Das neue Bioinsektizid soll nach Unternehmensangaben gegen verschiedene Käferarten wie den Rapserdfloh eingesetzt werden. Dieser schadet den Kulturen während der Wachstumsphase und frisst Löcher in die Blätter und Pflanzen. Das neue Mittel soll das verhindern.
Dazu entfernen Fettsäuren die äußere Hülle der Insekten und zerstören die Zellmembrane. Die Tiere dehydrieren, nehmen keine Nahrung mehr auf und sterben, wie Bayer erläuterte. Da die Wirkstoffe aus natürlichen Produkten gewonnen werden, bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieses Produkt die volle Bio-Zertifizierung erhalte.
Auch im Bundeslandwirtschaftsministerium war Pflanzenschutz am Dienstag Thema. Der im Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) vorgesehene wissenschaftlicher Beirat traf sich dort zu seiner konstituierenden Sitzung. Das Gremium setzt sich unter anderem aus Expertinnen und Experten der Bereiche integrierter Pflanzenschutz, Agrarökologie, ökologischer Landbau und Agrarökonomie zusammen.
Der Nationale Aktionsplan soll Risiken, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen können, reduzieren. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) erklärte, es gehe um die Frage, wie es gelingen kann, "Kulturpflanzen nachhaltig gesund zu erhalten und gleichzeitig stabile Erträge und gute Qualitäten zu erzeugen".
S.Gregor--AMWN