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Konservativer Kandidat Logar bei Präsidentenwahl in Slowenien vorn
In der ersten Runde der Präsidentenwahl in Slowenien hat der ehemalige Außenminister Anze Logar die meisten Stimmen erhalten. Nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen lag der konservative Politiker am Sonntagabend bei 34 Prozent. Die Mitte-Links-Kandidatin Natasa Pirc Musar kam auf 27 Prozent.
Da erwartungsgemäß keiner der Kandidaten in der ersten Runde mehr als 50 Prozent erreichte, findet am 13. November eine Stichwahl zwischen Logar und Pirc Musar statt. Der derzeitige Staatschef Borut Pahor durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Das Amt des Präsidenten hat in dem kleinen Balkanstaat überwiegend repräsentative Aufgaben.
Rund 1,7 Millionen Stimmberechtigte waren in dem EU-Land aufgerufen gewesen, sich zwischen sieben Kandidaten für die Nachfolge Pahors zu entscheiden.
Logar zeigte sich am Sonntagabend erfreut darüber, dass seine Wahlkampfbotschaften "bei den Bürgern" angekommen seien. Der 46-Jährige ist ein Parteifreund des früheren rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Janez Jansa, trat aber als unabhängiger Kandidat an. Im Wahlkampf präsentierte sich Logar als "moderater" Kandidat, der das Land zusammenbringen wolle.
Zu seiner Wahlparty am Sonntagabend lud Logar allerdings Jansa ein. Der Rechtspopulist hatte im April die Parlamentswahlen gegen den liberalen Politiker und heutigen Regierungschef Robert Golob verloren.
Golob wiederum hatte im Präsidentschaftswahlkampf den Sozialdemokraten Milan Brglez unterstützt, der aber nur auf 15,4 Prozent kam. Für die Stichwahl sprach Golob dann am Sonntagabend der 54-jährigen Pirc Musar seine Unterstützung aus. Pirc Musar vertrete Werte, "die den unseren nahe sind", sagte der Ministerpräsident im Fernsehen.
Die Stichwahl könnte folglich eng ausgehen. Allerdings hatte Pirc Musar im Wahlkampf bisher mit Anschuldigungen zu kämpfen, die sich auf die lukrativen geschäftlichen Aktivitäten ihres Ehemanns im In- und Ausland bezogen. Bei einem Wahlsieg wäre Pirc Musar die erste Frau an der Staatsspitze Sloweniens, das seit 2004 der Europäischen Union angehört.
P.Costa--AMWN