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Schulze fordert globale Kraftanstrengung für Wiederaufbau der Ukraine
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine zu einer weltweiten Kraftanstrengung aufgerufen. Es gehe "um eine Generationenaufgabe, bei der so viele Länder wie möglich ihre Kräfte bündeln müssen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). "Das geht weit über Europa hinaus, wir brauchen im Grunde die gesamte zivilisierte Staatengemeinschaft."
Die Hilfe sei auch nicht nur Regierungssache, fügte sie hinzu. "Wir brauchen auch Wirtschaft und Zivilgesellschaft dafür." Die Ukraine brauche "mehr als nur Waffen, nämlich auch Geld und Solidarität", sagte Schulze. "Die Wirtschaft ist im Krieg eingebrochen, jetzt kommt es entscheidend darauf an, dass der Staat seine wesentlichen Funktionen aufrechterhalten kann." So müsse er etwa die Angestellten wie Lehrerinnen, Erzieher oder Polizistinnen bezahlen können.
Schulze mahnte einen raschen Wiederaufbau an. Mit der Reparatur von Brücken oder Stromnetzen könne die Ukraine nicht warten, bis der Krieg vorbei sei, betonte die Ministerin. "Die Basisversorgung muss weiter funktionieren, denn das ist die Grundlage für die Widerstandskraft und den Zusammenhalt dieser Gesellschaft."
Die SPD-Politikerin warnte zudem vor einer neuen Fluchtbewegung im Winter. Die jüngsten Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur zeigten das "skrupellose, menschenverachtende Kalkül" des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte sie. Schon jetzt sei jedes dritte Kraftwerk in der Ukraine zerstört, es komme zu Stromausfällen, fügte sie hinzu. "Wenn im Winter die Lichter und die Heizung ausgehen würden, müssten noch mehr Menschen ihre Heimat verlassen."
Auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der derzeit den Vorsitz der G7-Gruppe innehat, und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen findet am Dienstag in Berlin eine internationale Expertenkonferenz zum Wiederaufbau der Ukraine statt.
F.Schneider--AMWN