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In Deutschland gibt es immer weniger Ehrenamtliche in der Jugendarbeit
In Deutschland gibt es immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit: Während 2019 noch knapp 33.000 sogenannte Jugendleitercards (Juleicas) neu ausgestellt wurden, waren es 2020 und 2021 nur noch jeweils gut 20.000, wie aus einer Regierungsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vorlag. Der Rückgang hat auch mit der Corona-Krise zu tun.
"Während vor der Pandemie normalerweise fast 100.000 Personen eine gültige Juleica besaßen, sind es aktuell nur etwa 70.000 Karteninhaberinnen und Karteninhaber", schreibt das Bundesfamilienministerium in seiner Antwort.
Die Juleica erhalten ehrenamtlich Aktive nach einer mindestens 30-stündigen Ausbildung und einem Ersten-Hilfe-Kurs. Nach drei Jahren muss ein Auffrischungskurs besucht werden, andernfalls verfällt die Juleica. Sie dient als Qualifikationsnachweis und sichert Standards in der ehrenamtlichen Jugendarbeit. Hierzu zählen beispielsweise Jugendfreizeiten oder Freizeitangebote wie Gruppennachmittage in Jugendverbänden.
Die Linke beklagt, dass die Bundesregierung trotz eines hohen Bedarfs die Mittel für die Jugendverbandsarbeit gekürzt habe. "Der Handlungsbedarf in der Kinder- und Jugendpolitik war bereits vor Corona enorm", sagte die kinder- und jugendpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion, Heidi Reichinnek, AFP. Allerdings seien die Gelder um ein Drittel auf 26,5 Millionen Euro gekürzt worden. "Statt in die Jugend zu investieren, wird ihr die Zukunft weggespart." Deshalb fordere die Linke statt eines Sparhaushalts eine stärkere Unterstützung von Jugendarbeit. "Ehrenamtliches Engagement junger Menschen darf nicht kaputtgespart werden."
Der massive Rückgang bei der Ausstellung der Juleicas hat aber auch damit zu tun, dass unter Corona-Bedingungen deutlich weniger Ferienfreizeiten und andere Angebote wie auch Juleica-Lehrgänge möglich waren. Diese negative Entwicklung hat Folgen für die Aufrechterhaltung der Angebote. Der Entwurf des Bundeshaushaltes sieht daneben eine weitere Reduzierung der Mittel für die Jugendverbandsarbeit vor.
L.Durand--AMWN