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Papst fordert in neuem Buch Reform der Vereinten Nationen
Papst Franziskus hat angesichts der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine eine Reform der Vereinten Nationen gefordert. Beide Krisen hätten die "Grenzen des multilateralen Systems" aufgezeigt, schrieb der Pontifex in einer Passage seines neuen Buches, die die Tageszeitung "La Stampa" am Sonntag vorab veröffentlichte. Demnach zeige der Krieg in der Ukraine "erneut mehr als deutlich" die Notwendigkeit "agilerer und effizienterer Wege zur Konfliktlösung".
Die UNO, wie sie seit ihrer Gründung funktioniere, entspreche "nicht mehr den neuen Realitäten", zitierte die Zeitung das Oberhaupt der katholischen Kirche aus seinem am Dienstag in Italien erscheinenden Buch "Ich bitte euch im Namen Gottes. Zehn Gebete für eine Zukunft der Hoffnung".
Die Vereinten Nationen und ihr mächtigstes Gremium, der UN-Sicherheitsrat, seien ursprünglich errichtet worden, um "der Ablehnung der Schrecken, die die Menschheit in den beiden Kriegen des 20. Jahrhunderts erlebte, Gestalt zu verleihen", schrieb Franziskus demnach. Die Bedrohung sei zwar noch immer lebendig, doch sei "die Welt heute nicht mehr dieselbe".
Franziskus plädierte daher für "organische Reformen". Sie müssten darauf abzielen, dass die internationalen Organisationen ihre "ursprüngliche Berufung" wiederfinden: "der Menschheitsfamilie zu dienen". Bei Entscheidungen solle zudem Frage der "integralen Sicherheit" mit Blick auf Ernährung, Gesundheit, Wirtschaft und Soziales eine Rolle spielen.
T.Ward--AMWN