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Bahn-Aufsichtsrat fordert Abschaffung von Sonderregeln für Promifahrten
Nach einem Bericht über Sonderregelungen für Zugfahrten von Prominenten hat Bahn-Aufsichtsratsmitglied Stefan Gelbhaar deren Abschaffung gefordert. "Sondervorschriften für Prominente sind aus der Zeit gefallen", sagte der Grünen-Politiker dem Magazin "Spiegel". Die Praxis sei "schlicht nicht vermittelbar".
Der "Spiegel" hatte zuvor über eine vertrauliche konzerninterne Richtlinie berichtet, die die Abläufe bei "Reisen mit hochgestellten Persönlichkeiten und öffentlichkeitswirksame Zugfahrten mit den Konzernvorständen" regelt. Ein VIP-Reiseservice des Unternehmens soll demnach etwa auf eine "gründliche Reinigung" und "funktionierende technische Komponenten" achten. Dem Dokument zufolge soll durch die Maßnahmen das Image des Unternehmens gestärkt werden.
Ein Sprecher der Bahn hatte dem "Spiegel" nach dessen Angaben die Anwendung der insgesamt fünfseitigen Richtlinie bestätigt. Die Regelungen darin würden angewandt, "um dem besonderen Schutz- und Sicherheitsbedürfnis exponierter Personen des öffentlichen Lebens Rechnung zu tragen", sagte dieser demnach.
"Die Bahn ist für alle da, und da gibt es schon genug zu tun, etwa bei der Barrierefreiheit", kritisierte Gelbhaar in dem Magazin. Er warnte zugleich vor "Potemkinschen Dörfern", die durch die Sonderschriften für Promifahrten des Staatsunternehmens entstünden. "Potemkinsche Dörfer provozieren falsche Bilder, falsche Prioritäten und damit Fehlentscheidungen." Auch aus diesem Grund gehöre die Richtlinie abgeschafft, fügte der Bundestagsabgeordnete an.
P.Costa--AMWN