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Nordkorea feuert erneut zwei ballistische Raketen ab - zum siebten Mal binnen zwei Wochen
Nordkorea hat am Wochenende erneut zwei ballistische Raketen Richtung Osten ins Meer abgefeuert. Nach Angaben der südkoreanischen Armee war es bereits der siebte Raketenstart binnen zwei Wochen. Der südkoreanische Generalstab bezeichnete die erneuten Raketenstarts am Sonntag in einer Erklärung als "ernste Provokation". Experten zufolge könnte "eine solche Häufung von Raketentests" auf die "Vorbereitung eines Atomtests" hindeuten.
Die erneuten Raketenstarts erfolgten nur wenige Stunden nach US-geführten Militärübungen in der Region. Auf einer Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrates in Seoul nach dem Raketentest kündigten südkoreanische Vertreter nun an, die Zusammenarbeit mit den Verbündeten USA und Japan verstärken zu wollen, wie es in einer Erklärung hieß.
Die Raketen wurden nach Angaben des südkoreanischen Militärs am frühen Sonntagmorgen von Nordkorea aus Richtung Osten ins Meer abgefeuert. Sie flogen demnach "etwa 350 Kilometer in einer Höhe von 90 Kilometern", wie der südkoreanische Generalstab mitteilte. Japanische Behörden bestätigten den erneuten Abschuss. Laut der Küstenwache fielen die Raketen außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans ins Meer.
Bei einer der beiden Raketen handele es sich möglicherweise um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM), erklärte der stellvertretende japanische Verteidigungsminister Toshiro Ino. Ein solches Geschoss hatte Pjöngjang zuletzt im Mai getestet.
Am Dienstag hatte Pjöngjang erstmals seit fünf Jahren eine Mittelstrecken-Rakete über Japan hinweg abgefeuert. Die Regierung in Tokio hatte ihre Bürger in zwei nördlichen Regionen aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Der Test löste international Empörung aus.
Am Donnerstag feuerte Nordkorea dann erneut zwei ballistische Kurzstreckenraketen ab, während Seoul, Tokio und Washington als Reaktion auf den Mittelstreckenraketen-Test gemeinsame Manöver abhielten und ebenfalls Raketen abfeuerten. Die USA schickten auch erneut den atomgetriebenen Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" in die Region.
Seine jüngste Serie von Raketentests bezeichnete Nordkorea als legitime Antwort auf militärische Drohungen der USA. Nordkorea versuche zu behaupten, die Art seiner Waffentests sei dieselbe wie die gemeinsamen Verteidigungsmanöver der Verbündeten mit den USA, sagte Go Myong-hyun, Forscher am Asan Institut für Politikstudien in Seoul.
Südkorea und die USA befürchten, dass Pjöngjang auch einen Atomwaffentest vorbereitet. Es wäre der erste solche Test seit 2017. Auch Experten halten die Häufung der nordkoreanischen Raketentests für ein mögliches Anzeichen eines bevorstehenden Atomtests. Doch es sei schwierig, "den Zeitpunkt genau vorherzusagen", sagte der US-Sicherheitsexperte Ankit Panda am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Insgesamt hat Nordkorea seit 2006 sechs Atomwaffentests ausgeführt. Im September hatte Kim Jong Un den Status seines Landes als Atommacht als "irreversibel" eingestuft und damit die Möglichkeit von Gesprächen über eine Denuklearisierung ausgeschlossen. Das international stark isolierte Land ist wegen seines Atom- und Raketenprogramms mit massiven Sanktionen belegt.
Auf Drängen der USA hatte sich der UN-Sicherheitsrat Mitte der Woche mit Nordkoreas Raketentests befasst. Pjöngjangs Verbündeter China warf Washington dabei vor, die Raketentests provoziert zu haben. Der Westen dringt schon seit Monaten auf stärkere Sanktionen gegen das kommunistisch beherrschte Nordkorea. Russland und China verhindern das jedoch - was Pjöngjang Experten zufolge ermutigt, seine Waffentests fortzusetzen.
M.A.Colin--AMWN