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Bericht an UNO: Explosionen an Gas-Pipelines stark wie "hunderte Kilo" Sprengstoff
Die vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee sind einem dänisch-schwedischen Bericht zufolge von Unterwasser-Explosionen mit einer Sprengkraft wie "hunderte Kilo" Sprengstoff verursacht worden. Die Wucht der Explosionen sei mit 2,3 und 2,1 auf der Richterskala beziffert worden, heißt es in dem am Freitag an den UN-Sicherheitsrat übermittelten offiziellen Bericht. Alle verfügbaren Informationen deuteten darauf hin, dass die Explosionen die Folge einer vorsätzlichen Handlung seien.
Der UN-Sicherheitsrat berät am Freitag in New York über die Nord-Stream-Lecks. Die Sitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen wurde von Moskau beantragt.
An den von Russland nach Deutschland führenden Pipelines Nord Stream 1 und 2 wurden in dieser Woche insgesamt vier Lecks in internationalen Gewässern vor der dänischen Insel Bornholm entdeckt. Die Leitungen sind zwar nicht in Betrieb, aber aus technischen Gründen mit Gas gefüllt.
Dem dänisch-schwedischen Bericht zufolge wird der Gas-Austritt an den beiden Lecks an Nord Stream 1 voraussichtlich am Sonntag enden. Wann dies bei Nord Stream 2 der Fall sein wird, sei offen.
Die schwedische Küstenwache teilte mit, dass sich der Gas-Austritt an einem Leck an Nord Stream 2 verringert habe. Bei einer Schadstelle an Nord Stream 1 gebe es hingegen keine Anzeichen einer Abschwächung. Die dänische Polizei äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht zu den Entwicklungen der Lecks auf dänischer Seite.
Es wird vermutet, dass die Lecks durch einen Sabotageakt verursacht wurden. Die Blicke westlicher Staaten richten sich dabei nach Russland. Moskau weist jegliche Verwicklung zurück. Russlands Präsident Wladimir Putin machte am Freitag den Westen für "Explosionen" verantwortlich, die zu den Lecks geführt hätten.
Die Lecks sorgen inmitten des Ukraine-Kriegs nicht nur für politische Turbulenzen, sondern dürften auch umwelt- und klimaschädliche Auswirkungen haben. In dem dänisch-schwedischen Bericht heißt es, "die möglichen Auswirkungen auf das maritime Leben in der Ostsee ist besorgniserregend". Die Klimafolgen seien "wahrscheinlich sehr erheblich".
M.Fischer--AMWN