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Bundesarbeitsgemeinschaft fordert bezahlbaren Wohnraum auch für Obdachlose
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hat einen Zugang zur gesundheitlichen Versorgung für alle Menschen und bezahlbaren Wohnraum auch für Obdachlose gefordert. Nur rund die Hälfte derjenigen, die auf der Straße leben, habe innerhalb der letzten sechs Monate Kontakt zu einem Arzt oder einer Ärztin gehabt, erklärte der Verein am Montag in Berlin bei der Vorstellung seines Jahresberichts 2020.
Nur rund drei Viertel der im Jahr 2020 in den Einrichtungen und Diensten der Hilfen in Wohnungsnotfällen erfassten knapp 45.700 Klienten hätten einen uneingeschränkten Krankenversicherungsschutz. Bei nicht-deutschen Hilfesuchenden aus dem EU-Ausland seien es nicht einmal die Hälfte. Um eine Integration in das Gesundheitssystem zu ermöglichen, müssten wohnungslosen Menschen Krankenkassenbeitragsschulden und Säumniszuschläge erlassen werden, forderte die BAG.
Zudem seien in 73 Prozent der in den Einrichtungen dokumentierten Fälle die Menschen akut wohnungslos. Mehr als die Hälfte verloren ihre Wohnung aufgrund von Kündigungen und Räumungsverfahren. 15 Prozent nannten demnach eine Zwangsräumung als Grund für den Wohnungsverlust – unter anderem wegen Schulden (64 Prozent) oder Eigenbedarfs (sechs Prozent).
Gleichzeitig sei bezahlbarer Wohnraum rar, die Zahl der Sozialwohnungen sei rückläufig, kritisierte die BAGW. "Wohnungsnot und Wohnungslosigkeiten gehören schon jetzt zu den größten Problemen in Deutschland", warnte Geschäftsführerin Werena Rosenke. "Und die Situation verschärft sich weiter."
Th.Berger--AMWN