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Studie: Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit öffentlicher Verkehrsinfrastruktur
Um den öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland attraktiver zu machen, sind laut einer Studie offenbar nicht nur dauerhaft günstige Tickets notwendig. Die Mehrheit der Deutschen sei unzufrieden mit der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) unter Berufung auf eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Kritik gibt es demnach an der unzureichenden Anbindung des ÖPNV und der Bahn.
Gerade einmal 39 Prozent der Befragten äußerten sich dem Bericht zufolge positiv über die ÖPNV- und Bahn-Infrastruktur. Dabei gebe es ein großes Gefälle zwischen Stadt und Land: Auf dem Land war den Angaben zufolge nicht einmal jeder Dritte zufrieden (31 Prozent), in der Stadt dagegen fast jeder Zweite (48 Prozent). Auffällig ist den Funke Medien zufolge außerdem, dass in Ostdeutschland die Zufriedenheit mit dem ÖPNV mit 45 Prozent deutlich höher ausfalle als in Westdeutschland (38 Prozent).
Die geringste Akzeptanz mit der bestehenden ÖPNV-Infrastruktur gab es demnach im Saarland (25 Prozent). In den Stadtstaaten Berlin (58 Prozent), Hamburg (55 Prozent) und Bremen (48 Prozent) fiel die Zufriedenheit dagegen am höchsten aus. Mehr Investitionen in den ÖPNV wünschen sich der Umfrage zufolge bundesweit 65 Prozent der Befragten.
Aber nicht nur beim ÖPNV sind die Deutschen der Umfrage zufolge unzufrieden mit der öffentlichen Infrastruktur. Gerade einmal 31 Prozent der Befragten seien zufrieden mit dem Klima- und Umweltschutz in Deutschland, zitierten die Zeitungen aus der IMK-Studie. Auch über den Zustand von Kitas, Schulen, Universitäten sowie Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen klagten demnach zwei Drittel der Befragten.
Kaum besser kommen Straßen, Brücken und Autobahnen weg, deren Zustand in der Studie 54 Prozent der Befragten bemängelten. Deutliche Unterschiede gibt es beim Mobilnetz und dem Internet. Während auf dem Land gerade einmal 44 Prozent zufrieden mit dem Angebot sind, sind es in den Großstadtregionen 55 Prozent. Positiver gestimmt sind die Deutschen über den Zustand der Fuß- und Fahrradwege (49 Prozent zufrieden) sowie mit der öffentlichen Sicherheit (50 Prozent).
Den deutlichsten Bedarf nach Mehrinvestitionen sehen die Befragten in der Gesundheit und Pflege. Dort sprachen sich 87 Prozent der Befragten für mehr Geld für die Infrastruktur aus. Hoch ist auch die Zustimmung für mehr Gelder für Kitas, Schulen und Universitäten (79 Prozent) sowie den Klima- und Umweltschutz (70 Prozent).
Für die Studie hatte das IMK nach Angaben der Funke Medien vom 28. September bis zum 12. Oktober 2021 insgesamt 8.483 Menschen im Alter von 18 bis 75 Jahren befragt.
C.Garcia--AMWN