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Selenskyj bekräftigt an ukrainischem Unabhängigkeitstag Kampfeswillen "bis zum Ende"
Ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Kampf "bis zum Ende" gegen die russischen Invasoren angekündigt. Die Ukraine werde Russland "keinerlei Zugeständnisse und Kompromisse" machen, sagte Selenskyj in einer Rede zum ukrainischen Unabhängigkeitstag am Mittwoch. US-Präsident Joe Biden kündigte weitere Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von rund drei Milliarden Dollar an.
Die Ukraine habe den russischen Angriffen bereits sechs Monate lang standgehalten und werde weiter kämpfen, sagte Selenskyj in seiner Ansprache. Für seine Regierung bedeute die Ukraine das gesamte Land einschließlich der umkämpften Gebiete - "alle 25 Regionen, ohne jegliches Zugeständnis oder jeden Kompromiss". "Wir werden nicht versuchen, eine Übereinkunft mit Terroristen zu finden", betonte er mit Blick auf Russland.
Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre staatliche Unabhängigkeit erklärt. Am 24. Februar dieses Jahres begann Russland seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.
Die USA hatten im Vorfeld des Nationalfeiertags vor verstärkten russischen Angriffen auf zivile Infrastruktur und Regierungsgebäude in der Ukraine in den Tagen rund um den ukrainischen Unabhängigkeitstag gewarnt. In der Hauptstadt Kiew gab es am Mittwoch Luftalarm, Angriffe blieben jedoch zunächst aus. In Charkiw sowie in den zentralukrainischen Städten Saporischschja und Dnipro waren am Mittwoch Explosionen zu hören. In Bachmut im Osten des Landes wurde laut dem örtlichen Verwaltungschef ein Zivilist getötet.
US-Präsident Joe Biden kündigte weitere militärische Unterstützung für die Ukraine in Höhe von knapp 2,98 Milliarden Dollar (rund drei Milliarden Euro) an. Das Geld werde Kiew dabei helfen, Luftverteidigungs-, Drohnenabwehr- und Radarsysteme sowie Artillerie anzuschaffen, "um sich auf lange Sicht verteidigen zu können", erklärte er am Mittwoch. Washington stehe an der Seite des ukrainischen Volks, "heute und an jedem Tag", betonte Biden.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der Ukraine in einem Grußvideo anlässlich des Nationalfeiertags die unbefristete Hilfe Deutschlands zu. Berlin stehe "fest an der Seite der bedrohten Ukraine, heute und so lange, wie die Ukraine unsere Unterstützung braucht", sagte Scholz.
Die Bundesrepublik werde "weiter Waffen liefern von der Panzerhaubitze bis zum Flugabwehrsystem, Monat für Monat", sagte Scholz. "Wir werden weiterhin ukrainische Soldatinnen und Soldaten an modernstem europäischen Kriegsgerät ausbilden." Der Kanzler warf Russland "Terror" und "Imperialismus" vor.
Scholz hatte am Dienstag zusätzliche deutsche Waffenlieferungen im Wert von mehr als 500 Millionen Euro an die Ukraine angekündigt. So sollen unter anderem drei zusätzliche Luftabwehrsysteme des Typs Iris-T an die Ukraine geliefert werden, außerdem ein Dutzend Bergepanzer, 20 auf Pick-Up-Fahrzeuge montierte Raketenwerfer sowie Antidrohnengeräte und Präzisionsmunition.
Auch der britische Premierminister Boris Johnson kündigte weitere uneingeschränkte Unterstützung seines Landes für die Ukraine an. "Egal wie lange es dauert, das Vereinigte Königreich wird an der Seite der Ukraine stehen und jede mögliche militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe leisten", sagte er in einer Videobotschaft.
Papst Franziskus prangerte derweil den "Wahnsinn des Krieges" an und warnte vor dem "Risiko einer nuklearen Katastrophe" im Atomkraftwerk Saporischschja,
X.Karnes--AMWN