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Regierungschef von Katar: Angriff auf Atomanlage im Iran würde Wassernot auslösen
Der Regierungschef des Golfemirats Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, hat vor einer dramatischen Wasserknappheit für viele Länder der Region gewarnt, sollte die an der Golfküste gelegene Atomanlage des Iran angegriffen werden. Das Meer im Persischen Golf werde in diesem Fall "vollständig kontaminiert" sein und sein Land werde binnen drei Tagen ohne Wasser dastehen, sagte der Regierungschef in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem ultrarechten US-Aktivisten und Moderator Tucker Carlson.
"Kein Wasser, keine Fische, nichts ... kein Leben", sagte der Regierungschef. Der Bau von Stauseen habe die Wasserkapazitäten seines Landes zwar erhöht, doch bleibe das Risiko "für uns alle" in der Region bestehen. Für die Trinkwassergewinnung ist das Wüsten-Emirat in besonderem Maße auf die Entsalzung von Meerwasser angewiesen.
Der Iran betreibt an der Ostküste des Persischen Golfs nahe der Küstenstadt Buschehr ein Kernkraftwerk. Die Anlagen zur Herstellung von atomwaffenfähigem Uran liegen allerdings im Landesinneren. Katar befindet sich rund 200 Kilometer von Buschehr entfernt.
Carlson ist ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, der am Freitag erklärt hatte, er habe dem Iran Verhandlungen über sein Atomprogramm vorgeschlagen. Für den Fall, dass diese Verhandlungen nicht zustande kommen, drohte Trump mit einer militärischen Intervention. Regierungschef al-Thani sagte, sein Land sei gegen eine militärische Aktion und werde "nicht aufgeben, bis wir eine diplomatische Lösung zwischen den USA und dem Iran sehen". Seiner Ansicht nach sei die Führung in Teheran bereit, sich für eine solche Lösung zu engagieren.
Die westlichen Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben, was Teheran bestreitet. 2015 unterzeichnete der Iran eine Übereinkunft, welche die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Eindämmung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Präsidentschaft Trumps zogen sich die USA 2018 einseitig aus der Übereinkunft zurück.
G.Stevens--AMWN