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Kabuler Flughafen-Anschlag 2021: Trump verkündet Festnahme von mutmaßlichem Drahtzieher
US-Präsident Donald Trump hat die Festnahme eines mutmaßlichen Drahtziehers des verheerenden Selbstmordattentats am Flughafen von Kabul während des chaotischen US-Abzugs 2021 bekanntgegeben. Der "für diese Gräueltat verantwortliche Top-Terrorist" sei mit Hilfe Pakistans gefasst worden, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor dem Kongress in Washington. Nach Angaben des US-Justizministeriums sollte der Verdächtige mit dem Namen Mohammed Scharifullah am Mittwoch einem Gericht im Bundesstaat Virginia vorgeführt werden.
Der Mann werde sich "dem schnellen Schwert der amerikanischen Justiz" stellen müssen, sagte Trump in seiner Kongressrede. Er dankte Pakistan für die Hilfe bei der Ergreifung "dieses Monsters". Der pakistanische Regierungschef Shehbaz Sharif bedankte sich daraufhin seinerseits im Onlinedienst X bei Trump dafür, dass er die Rolle Pakistans im Anti-Terror-Kampf "anerkannt und gewürdigt" habe.
Nach Angaben des US-Justizministeriums gehört der auch kurz als "Dschafar" bezeichnete Festgenommene dem regionalen Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Afghanistan und Pakistan (IS-K) an. Er habe die damalige "brutale Ermordung der 13 Marineinfanteristen gesteuert", erklärte Justizministerin Pam Bondi. Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt im August 2021 waren neben den 13 US-Soldaten mindestens 170 Afghanen getötet worden.
Die US-Staatsanwaltschaft beschuldigt Scharifullah den Angaben zufolge, einer Terrororganisation "materielle Unterstützung" mit "tödlichen Folgen" geleistet zu haben. Ihm droht demnach lebenslange Haft.
Zu den Umständen von Scharifullas Festnahme machten weder Trump noch das Justizministerium konkrete Angaben. Die Nachrichtenwebsite "Axios" berichtete unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter, eine pakistanische Eliteeinheit habe Scharifullah nahe der Grenze zu Afghanistan gefasst, nachdem der US-Auslandsgeheimdienst CIA Daten zu dessen Aufenthaltsort geliefert habe.
Dem US-Justizministerium zufolge gestand Scharifullah dann während eines Verhörs durch Beamte der US-Bundespolizei FBI, bei der Vorbereitung des Flughafen-Anschlags geholfen zu haben. Demnach soll er die Route für den Selbstmordattentäter ausgekundschaftet haben.
Scharifullah soll laut dem US-Justizministerium seine Verwicklung in andere Anschläge gestanden haben. Für den Anschlag im März 2024 auf eine Konzerthalle in einem Moskauer Vorort, bei dem 145 Menschen getötet worden waren, habe er Instruktionen für die Handhabung von Schusswaffen weitergereicht.
Bereits im April 2023 hatte die damalige US-Regierung erklärt, dass die in Afghanistan herrschenden Taliban einen der mutmaßlichen Drahtzieher des Flughafen-Anschlags getötet hätten. Auch dieser Mann gehörte demnach der Gruppierung IS-K an, die mit den Taliban verfeindet ist und in den vergangenen Jahren eine Serie schwerer Anschläge in Afghanistan verübte.
Die radikalislamischen Taliban hatten im August 2021 inmitten des hektischen Truppenabzugs der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan die Macht in dem Land wieder an sich gerissen. Inmitten des Abzugs wurde der Anschlag am Flughafen verübt. Zum Zeitpunkt des Anschlags versuchten dort tausende Menschen, an Bord eines der Flugzeuge zu kommen, mit denen die USA und andere westliche Staaten ihre Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan in Sicherheit brachten.
D.Kaufman--AMWN