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Kretschmann fordert seine Grünen zur Abgrenzung von Linkspartei auf
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat seine Partei zu einer härteren Gangart gegenüber der nach der Bundestagswahl erstarkten Linkspartei aufgefordert. "Statt Signale auszusenden, wie wunderbar es ist, dass die Linke in den Bundestag eingezogen ist, sollten wir sie angreifen", sagte Kretschmann dem "Tagesspiegel" vom Freitag. Die Linke vertrete Positionen, mit denen keine große Wirtschaftsnation geführt werden könne. "Das ist Robin-Hood-Politik, nicht mehr", sagte Kretschmann.
Die Linke war bei der Bundestagswahl am Sonntag mit 8,8 Prozent deutlich gestärkt wieder ins Parlament eingezogen. Die Grünen hingegen mussten im Vergleich zu 2021 Verluste hinnehmen und kamen mit 11,6 Prozent auf Platz vier. Laut Erhebungen zur Wählerwanderung verloren die Grünen verglichen zu 2021 rund 700.000 Stimmen an die Linke. Zu keiner anderen Partei war der Stimmenverlust der Grünen größer.
Kretschmann sieht deshalb aber keinen Anlass für einen Linksschwenk seiner Partei. "Wir haben in beide Richtungen ungefähr gleich viel Wähler verloren. Das deutet mehr darauf hin, dass wir einen klaren eigenständigen Kurs brauchen.", sagte er. "Wer sich an der Linkspartei orientiert, verzwergt sich selbst." Die Linke lasse nur radikale Sprüche ab, betonte Kretschmann. "Wir Grüne dürfen uns nicht in diese Protestriege einreihen."
B.Finley--AMWN