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Libanon wirft Israel Verzögerung von Rückzug seiner Truppen vor
Die libanesische Armee ist eigenen Angaben zufolge bereit, gemäß einem Abkommen zwischen der Hisbollah und Israel seine Truppen im Süden des Landes zu stationieren und wirft Israel vor, den geplanten Abzug seiner Soldaten aus dem Gebiet zu verzögern. Es habe bei einigen Etappen eine Verzögerung gegeben, welche "auf den zögerlichen Rückzug des israelischen Feindes zurückzuführen ist", erklärte die Armee am Samstag.
Die Armee sei bereit, ihre Stationierung fortzusetzen, "sobald der israelische Feind sich zurückzieht", hieß es in der Erklärung weiter.
Israel hatte am Freitag, kurz vor dem Ablauf einer 60-tägigen Frist für den Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon, angekündigt, dass dieser länger in Anspruch nehmen werde. Als Grund gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu an, dass das Ende November geschlossene Abkommen vom Libanon nicht "vollständig erfüllt" worden sei.
Die Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah war am 27. November in Kraft getreten. Zuvor hatten sich beide Seiten zwei Monate lang mit großer Härte bekämpft. Seit Inkrafttreten der Waffenruhe beschuldigen sich beide Seiten regelmäßig, diese zu verletzten.
Das Abkommen sieht vor, dass die israelische Armee den Südlibanon innerhalb von 60 Tagen schrittweise verlässt. Die Hisbollah soll sich ihrerseits ebenfalls aus dem Grenzgebiet bis hinter den Fluss Litani zurückziehen und ihre militärischen Stützpunkte auflösen. Lediglich die libanesische Armee und Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) sollen demnach vor Ort verbleiben. Die Frist für den Rückzug endet am Wochenende.
Am 18. Januar hatte der libanesische Präsident Joseph Aoun den Rückzug Israels aus dem Süden des Landes "innerhalb der in dem Abkommen festgelegten Fristen" gefordert.
Auslöser der heftigen Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah waren ständige Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel gewesen, die einen Tag nach dem Großangriff der mit der Hisbollah verbündeten radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begonnen hatten. Allein zwischen September und November waren dabei im Libanon mehr als 4000 Menschen getötet worden.
kbh
J.Oliveira--AMWN