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Ukraine nimmt zwei nordkoreanische Soldaten gefangen
Die Ukraine hat nach Angaben aus Kiew und Seoul zwei nordkoreanische Soldaten gefangen genommen. Die verletzten Männer seien in der russischen Region Kursk gefangen genommen worden und würden von Ermittlern des ukrainischen Geheimdienstes SBU verhört, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag. Einer der Soldaten glaubte nach Angaben der Geheimdienste Südkoreas und der Ukraine, nur zu einer Übung nach Russland entsandt zu werden. Erst bei seiner Ankunft habe er gemerkt, dass er in den Kampfeinsatz geschickt werde.
Selenskyj veröffentlichte in Onlinemedien Fotos von zwei verletzten Männern mit asiatischen Gesichtszügen, jedoch keinen Beweis dafür, dass es sich um Nordkoreaner handelt. Ein Foto zeigte einen russischen Armeeausweis, der auf einen 26-Jährigen aus der russischen Region Tuwa nahe der Grenze zur Mongolei ausgestellt war. Berichten zufolge stattet die russische Armee nordkoreanische Soldaten mit gefälschten Papieren aus, um ihre Identität zu verschleiern.
Dem ukrainischen Geheimdienst SBU zufolge sprechen die beiden Gefangenen weder Russisch noch Ukrainisch, ihre Befragung laufe mit Hilfe koreanischer Dolmetscher.
Dem SBU zufolge sagte einer der Gefangenen, der russische Armeeausweis sei ihm im Herbst übergeben worden, als er nach eigener Überzeugung zu einer einwöchigen gemeinsamen Übung mit russischen Einheiten nach Russland gekommen sei. Der Mann sagte demnach aus, er sei im Jahr 2005 geboren und seit 2021 als Grenadier in der nordkoreanischen Armee. Er habe geglaubt, "zum Training" nach Russland geschickt zu werden, "und nicht, um Krieg gegen die Ukraine zu führen".
Entsprechende Angaben machte auch der südkoreanische Geheimdienst NIS. Demnach räumte der gefangen genommene Soldat ein, dass die nordkoreanischen Soldaten in Russland "erhebliche Verluste erlitten" hätten. Der NIS erklärte weiter, einer der von der Ukraine gefangen genommenen Männer habe zuvor "vier bis fünf Tage lang weder Nahrung noch Wasser erhalten".
Selenskyj beschuldigte russische Soldaten und die nordkoreanischen Kameraden von verwundeten Nordkoreanern, diese zu "erledigen", damit deren Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine nicht nachgewiesen werden könne. Er kündigte an, Journalisten Zugang zu den Kriegsgefangenen zu gewähren. Die Welt müsse "wissen, was passiert".
Nordkorea hat tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Armee entsandt. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland im Einsatz, unter anderem in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine. Ende Dezember hatte Selenskyj erstmals berichtet, dass mehrere im Kampf verletzte nordkoreanische Soldaten nach ihrer Gefangennahme gestorben seien.
Derweil meldete das russische Verteidigungsministerium am Wochenende die Einnahme weiterer Orte in der Ukraine. Nahe der strategisch wichtigen ostukrainischen Stadt Kurachowe seien zwei Ortschaften erobert worden, hieß es. Zudem sei ein Ort in der nordöstlichen Region Charkiw eingenommen worden.
Die ukrainische Luftwaffe erklärte derweil, sie habe in der Nacht zum Sonntag 60 russische Drohnen abgeschossen. In der Region Cherson im Süden seien drei Menschen durch russische Drohnen verletzt worden, erklärten die örtlichen Behörden. Im von Russland kontrollierten Teil der Region sei ein Mensch durch einen ukrainischen Drohnenangriff getötet worden, teilten die von Moskau eingesetzten Behörden mit. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden.
D.Moore--AMWN