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Baerbock warnt in der Türkei vor "Eskalation" des Konflikts mit Kurden in Syrien
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Türkei bei ihrem Besuch in Ankara zur Zurückhaltung im Konflikt mit kurdischen Einheiten im Norden Syriens aufgerufen. Sie habe "sehr, sehr deutlich gemacht, dass unsere gemeinsamen Sicherheitsinteressen nicht durch eine Eskalation mit den Kurden in Syrien gefährdet werden dürfen", sagte Baerbock am Freitag nach einem Treffen mit ihrem türkischen Kollegen Hakan Fidan.
"Tausende Kurdinnen und Kurden aus Manbidsch und anderen Orten befinden sich in Syrien auf der Flucht oder fürchten sich vor neuen Kämpfen", sagte Baerbock. Die Sicherheit von Kurdinnen und Kurden sei "essentiell für eine freie und sichere Zukunft Syriens", fügte sie hinzu. "Und es war gut zu hören, dass dies auch der türkische Außenminister so sieht."
Deutschland werde die neuen Machthaber in Syrien "an ihren Taten" messen, betonte die Außenministerin. "Denn klar ist, eine radikal islamistische Ordnung wird nur zu neuer Fragmentierung, neuer Unterdrückung und damit neuer Kämpfe führen." Ziel müsse es sein, "die Syrinnen und Syrer bei einem inklusiven Prozess zu unterstützen, der alle gesellschaftlichen Gruppen einschließt".
Baerbocks Besuch in Ankara erfolgte knapp zwei Wochen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Die Türkei spielt in ihrem Nachbarland Syrien eine entscheidende Rolle. Sie ist eine wichtige Unterstützerin der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), unter deren Führung Assad am 8. Dezember gestürzt wurde. Die Türkei hatte infolge des syrischen Bürgerkriegs insgesamt fast drei Millionen Flüchtlinge aus dem Land aufgenommen und strebt deren baldige Rückkehr an.
Zudem halten die türkische Armee und pro-türkische Kämpfer Teile Nordsyriens besetzt. Sie gehen insbesondere gegen kurdische Einheiten vor, die von den USA unterstützt werden und die gegen die Extremisten vom Islamischen Staat (IS) gekämpft hatten und immer noch kämpfen. Zuletzt wurde ein Angriff pro-türkischer Gruppen auf die überwiegend von Kurden bewohnte Stadt Kobane an der türkischen Grenze befürchtet.
Th.Berger--AMWN