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Studie: Lebenserwartung steigt erstmals seit Coronapandemie in allen Bundesländern
Erstmals seit dem Ausbruch der Coronapandemie ist die Lebenserwartung laut einer Untersuchung wieder in allen Bundesländern gestiegen. Im Jahr 2023 stieg die Lebenserwartung im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 0,4 Jahre, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Nach drei Jahren mit sinkender Lebenserwartung gebe es nun "Anzeichen für eine klare Trendwende", erklärte die BIB-Demografin Laura Cilek.
Frauen erreichten 2023 in Deutschland eine Lebenserwartung von 83,3 Jahren, Männer hingegen 78,6 Jahre. Damit verringerte sich der Abstand im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 bei Frauen auf 0,3 und bei Männern auf 0,2 Jahre. Besonders stark stieg die Lebenserwartung 2023 in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern - und zwar um jeweils 0,6 Jahre.
Das Niveau von 2019 erreichen dennoch nur wenige Bundesländer. Bei den Frauen zählen dazu Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg, bei den Männern Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Besonders weit entfernt von den Werten vor der Pandemie bleiben Sachsen-Anhalt und Bremen.
Trotz der Entwicklung bleibt die Sterblichkeit vor allem in der Altersgruppe der Menschen über 65 Jahre laut der BIB-Untersuchung deutlich erhöht. Hier spiele Corona auch im Jahr 2023 eine bedeutende Rolle als Todesursache, hieß es.
Spitzenreiter bei der Lebenserwartung bleibt Baden-Württemberg. Dort erreichten Frauen im Jahr 2023 eine Lebenserwartung von 84,2 Jahren. Bei Männern waren es 80,1 Jahre. Damit überschritt im vergangenen Jahr erstmals ein Bundesland bei den Männern die Marke von über 80 Jahren.
Die Untersuchung zeigt auch, dass sich bei der Lebenserwartung langfristig ein Nord-Süd-Gefälle und bei Männern auch ein Ost-West-Gefälle ausbildete. Während Baden-Württemberg seit Jahrzehnten die höchste Lebenserwartung in Deutschland aufweist, liegen aktuell bei den Männern Sachsen-Anhalt und bei den Frauen Bremen und das Saarland am unteren Ende. Die Ursachen hierfür seien vielfältig, hieß es weiter. Sie hingen stark mit der sozialen und wirtschaftlichen Situation in den Bundesländern zusammen.
F.Pedersen--AMWN