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Juso-Chef: "Es gibt keine Selbstkrönung" des SPD-Kanzlerkandidaten
Juso-Chef Philipp Türmer sieht die Frage der Kanzlerkandidatur in der SPD weiter offen. "Es gibt keine Selbstkrönung", sagte Türmer am Montag im Deutschlandfunk. "Man krönt sich nicht als Kanzler selbst zum Kandidat, sondern das ist eine Entscheidung der Partei und ihrer Gremien." Diese müssten jetzt eine Vorschlag machen, der dann von der Partei bewertet werde.
In der SPD wächst die Kritik an Kanzler Olaf Scholz, der erklärtermaßen erneut Kanzlerkandidat werden will. Am Sonntag hatten sich erstmals zwei Bundestagsabgeordnete dafür ausgesprochen, statt mit Scholz mit dem deutlich populäreren Verteidigungsminister Boris Pistorius in den Wahlkampf zu ziehen.
Türmer wollte sich in der Frage "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht öffentlich festlegen. Er habe noch Vertrauen in die Parteispitze, dass diese einen "vielversprechenden Vorschlag" machen werde, sagte der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation. Bis Präsidium oder Vorstand sich festgelegt hätten und ein Parteitag darüber entschieden habe, sei die Frage für ihn offen.
Türmer betonte, er sage seit Monaten, dass es keinen Automatismus in der Kandidatenfrage gebe. Mit Blick auf das Profil des Kanzlerkandidaten betonte er, die Jusos wollten einen Wahlkampf um Verteilungsgerechtigkeit führen. Gleichzeitig müsse der Kandidat eine hohe Glaubwürdigkeit mitbringen und bestmöglich zu den Inhalten passen.
"Wir müssen mit dem Kandidat oder der Kandidatin in den Wahlkampf ziehen, mit dem wir die größten Chancen haben", sagte der Juso-Chef. Dies sei "nicht die persönliche Entscheidung" von Scholz oder auch Pistorius, sondern der Partei.
F.Schneider--AMWN