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Kandidatin für Linken-Vorsitz: In Partei steckt noch "sehr viel Kraft"
Die Kandidatin für den Linken-Vorsitz, Ines Schwerdtner, hat trotz der schwachen Ergebnisse bei den jüngsten Landtagswahlen weiterhin Hoffnung für ihre Partei. "Ich glaube, dass in der Partei noch sehr, sehr viel Kraft steckt", sagte Schwerdtner am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir müssen nur wieder die Leute davon überzeugen, dass wir auch wieder in Wahlen etwas für sie gewinnen können."
"Wir werden ab Montag an allen deutschen Haustüren klopfen. Wir werden mit allen Mitgliedern, die wir haben, die Leute im Land fragen, was bedrückt euch und was sind die Themen, die euch bewegen?", sagte die 35-Jährige. "Und ich würde sagen, wenn wir Politik ganz anders machen, können wir auch wieder attraktiv werden für die Menschen." Der Kern der Linken sei die soziale Gerechtigkeit. "Aber die Menschen wissen nicht mehr ganz genau, was das bedeutet, und deswegen wollen wir raus an die Haustür und sie eben selbst fragen."
Seit der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) im Herbst 2023 und dem damit einhergehenden Verlust des Fraktionsstatus' im Bundestag ging es für die Linke in der öffentlichen Wahrnehmung bergab. Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September schnitt sie schlecht ab, während das BSW jeweils zweistellige Ergebnisse einfuhr. In bundesweiten Umfragen liegt die Linke unter fünf Prozent. Schwerdtner will zusammen mit dem früheren Bundestagsabgeordneten Jan van Aken den Parteivorsitz übernehmen. Sie treten explizit als Team an.
Beim bevorstehenden Parteitag in Halle an der Saale gehe es darum, gemeinsame Positionen zu "hoch emotionalen Themen" wie den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten zu finden. "Wir stehen gegen Antisemitismus, aber wir sagen auch, wir verurteilen die Kriegsverbrechen Israels, und ich glaube, dahinter können wir die Partei auch versammeln", sagte Schwerdtner.
Die Linke beginnt ihren dreitägigen Parteitag am Freitag (14.00 Uhr). Die Wahl eines neues Parteivorstands steht für Samstag auf dem Programm.
P.Stevenson--AMWN