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Libanons Ministerpräsident: Bei Waffenruhe mehr Regierungstruppen im Süden
Die libanesische Regierung will im Falle einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz die Präsenz ihrer Armee im Süden des Landes verstärken. Derzeit seien 4500 Soldaten der libanesischen Streitkräfte im Süden stationiert, diese Zahl "wollen wir auf 7000 bis 11.000 erhöhen", sagte Ministerpräsident Naschib Mikati am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AFP.
Sobald eine Feuerpause vereinbart sei, könnten Soldaten von anderen Landesteilen in den Süden verlegt werden, stellte Mikati in Aussicht.
Neben ihren massiven Luftangriffen gegen die Hisbollah im Libanon führt die israelische Armee nach eigenen Angaben seit rund zwei Wochen auch "begrenzte Bodeneinsätze" im Süden des Landes gegen Stellungen der vom Iran unterstützten Miliz aus. Mikati sagte dazu, nach seinen Informationen handle es sich um "kurze" Einsätze über die Grenze hinweg.
Der libanesische Ministerpräsident berichtete in dem AFP-Interview, seine Regierung habe seit einer Woche die Präsenz ihrer Sicherheitskräfte am Flughafen der Hauptstadt Beirut verstärkt. Israel sollten damit "jegliche Vorwände" genommen werden, begründete er dies. Mikati bezog sich damit auf israelische Drohungen mit Angriffen auf den Flughafen.
Neben dem Airport liegt eine Hisbollah-Hochburg, die von der israelischen Armee in der Vergangenheit bereits heftig bombardiert worden war. Ende September hatten die israelischen Streitkräfte gewarnt, sie würden keine iranischen Waffenlieferungen für die Hisbollah über den Flughafen zulassen und Kampfflugzeuge einsetzen, sollten solche Lieferungen entdeckt werden.
Die Hisbollah gehört zur gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands" unter Führung des Iran. Nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah mit ständigen Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen das Land eröffnet. Die israelische Armee ging nach dem Hamas-Angriff massiv gegen die Hamas im Gazastreifen vor. Seit September richten sich ihre Einsätze jedoch verstärkt gegen die Hisbollah im Libanon.
Y.Nakamura--AMWN