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Gaza-Krieg geht mit unverminderter Härte in den zwölften Monat
Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen ist am Samstag mit unverminderter Härte in seinen zwölften Monat gegangen. Das Palästinensergebiet wurde in der Nacht und am frühen Morgen erneut von israelischen Luftangriffen und Artilleriebeschuss erschüttert, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. In mehreren Orten im Zentrum und im Norden des Gazastreifens gab es nach palästinensischen Angaben mindestens 16 Tote.
Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen und der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond teilten mit, bei einem Luftangriff in der Nähe von Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens seien vier Menschen getötet worden. Der Zivilschutz und ein Augenzeuge erklärten, bei einem Luftangriff auf eine Wohnung in Bureidsch seien vier weitere Menschen getötet worden
Vier weitere Tote gab es nach Angaben des Zivilschutzes bei einem Luftangriff in Dschabalija im Norden des Gazastreifens. Bei einem Luftangriff nördlich der Stadt Gaza wurden demnach eine Frau und ein Kind getötet. Mindestens 33 Palästinenser wurden nach Angaben von Rettungskräften bei einem Luftangriff auf ein Wohngebiet in Beit Lahija verletzt.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres ausgelöst worden. Bei den Angriffen auf Orte im Süden Israels hatten Hamas-Kämpfer nach israelischen Angaben 1205 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Elf Monate später befinden sich nach israelischen Angaben noch immer 97 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen, 33 von ihnen sind demnach vermutlich tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei seit Oktober mehr als 40.930 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.
Die Aussichten auf eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln sind derzeit gering. Beide Seiten beharren auf ihren Forderungen. Der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, forderte am Samstag erneut eine sofortige Waffenruhe: "Elf Monate. Genug", schrieb er im Onlinedienst X. "Niemand kann das länger ertragen. Die Menschlichkeit muss siegen. Waffenruhe jetzt."
Die Tötung einer US-türkischen Aktivistin während einer Demonstration gegen israelische Siedlungen im besetzten Westjordanland löste auch in den USA und in der Türkei neue Kritik am Vorgehen Israels aus. Die Familie der 26-jährigen Aysenur Ezgi Eygi forderte am Samstag eine unabhängige Untersuchung ihres Todes und erklärte, das israelische Militär habe ihr "unnötig, unrechtmäßig und gewaltsam" das Leben genommen.
F.Pedersen--AMWN