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Putin kündigt "Unterstützung" für Harris im US-Präsidentschaftswahlkampf an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, im US-Präsidentschaftswahlkampf die demokratische Kandidatin Kamala Harris "unterstützen" zu wollen. US-Präsident Joe Biden habe seinen Wählern empfohlen, Harris zu unterstützen - "also werden wir sie auch unterstützen", sagte Putin am Donnerstag in einer offensichtlich ironischen Bemerkung bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Die USA hatten einen Tag zuvor wegen mutmaßlicher russischer Einmischung in den Wahlkampf Sanktionen verhängt.
Über den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sagte der Kreml-Chef, dieser habe als US-Präsident zahlreiche "Beschränkungen und Sanktionen" gegen Russland verhängt. Putin gilt als erklärter Sympathisant von Trump, der seinerseits den russischen Präsidenten bewundert. Über Trumps Rivalin Harris sagte Putin: "Sie lacht so ansteckend." Dies sei ein Zeichen dafür, dass "mit ihr alles in Ordnung ist". Putin ist dafür bekannt, sich über Politik und Gesellschaft in den USA lustig zu machen.
Harris werde im Falle ihrer Wahl im November "vielleicht davon Abstand nehmen, solche Dinge zu tun", sagte Putin mit Blick auf die von Washington verhängten Sanktionen gegen sein Land. Zu den Vorwürfen der Einflussnahme auf die Wahlen in den USA äußerte sich Putin nicht.
Russland wird vorgeworfen, bei den Präsidentschaftswahlen 2016 insbesondere über Onlinenetzwerke Einflussnahme zugunsten von Trump betrieben zu haben, der die Wahl damals gewonnen hatte. Moskau wird zudem vorgeworfen, die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl am 5. November zu manipulieren. Im Zuge dessen hatte die US-Regierung am Mittwoch strafrechtliche Schritte gegen zwei in Russland lebende Mitarbeiter des russischen Staatssenders RT verkündet sowie mehrere verantwortliche Mitarbeiter des Senders und zwei Organisationen mit Sanktionen belegt.
Die Verbreitung des 2005 gestarteten Senders RT wurde in westlichen Ländern weitgehend eingeschränkt oder verboten. Dem Sender wird von den Staaten vorgeworfen, er versuche, ihre Demokratien durch die Verbreitung von Falschinformationen zu destabilisieren.
Wer von den mutmaßlichen russischen Wahlbeeinflussungs-Versuchen profitierte - ob Demokraten oder Republikaner - verlautete seitens der US-Behörden nicht. US-Justizminister Merrick Garland erklärte lediglich, dass sich laut Geheimdienstinformationen "Russlands Präferenzen im Vergleich zur letzten Wahl nicht geändert haben" - was darauf hinzudeuten schien, dass Moskau den Kandidaten Trump unterstützte.
Vor dem Rückzug Bidens aus dem Rennen um das Weiße Haus zugunsten von Harris hatte Putin bereits erklärt, dass er Biden gegenüber Trump vorziehe, weil Biden "vorhersehbarer" sei. Das Weiße Haus hatte Putin daraufhin aufgefordert, sich aus den US-Wahlen herauszuhalten.
L.Durand--AMWN