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Sechs Tote bei Angriffen in Ukraine - Russland meldet Einnahme von drei Dörfern
Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind am Freitag mindestens sechs Menschen getötet worden. Die Behörden der Region Charkiw im Osten der Ukraine meldeten vier Tote. In der benachbarten Region Sumy im Nordosten wurden nach Behördenangaben zwei Menschen getötet. Die russische Armee teilte mit, sie habe bei ihrem Vormarsch in der Ostukraine drei weitere Dörfer erobert.
Unter den Opfern in der Stadt Charkiw sei ein 14-jähriges Mädchen, das bei einem Luftangriff auf einen Spielplatz getötet worden sei, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow. Drei weitere Opfer habe es bei einem Angriff auf ein Hochhaus gegeben. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, sprach außerdem von mindestens 28 Verletzten.
Das Ziel eines nächtlichen Angriffs in der Stadt Sumy war nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Unternehmen. Eine Leiche sei unter Trümmern gefunden worden, ein Mensch sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nach dem Angriff brach ein Feuer aus, es gab auch acht Verletzte.
Sumy ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region, die im Süden an Charkiw und im Osten an die russische Region Kursk grenzt. In Kursk hatte die Ukraine im August eine Militäroffensive gestartet. Ein Ziel der Offensive war die Schaffung einer Pufferzone auf russischem Gebiet, um die eigene Bevölkerung vor Angriffen zu schützen. Moskau antwortete darauf mit Luftangriffen. Wegen der russischen Angriffe wurden seit dem 9. August rund 21.000 Menschen aus der Region Sumy evakuiert.
Das russische Verteidigungsministerium gab in seinem Wochenbericht unterdessen die Einnahme von drei weiteren Ortschaften in der Ostukraine bekannt. Die russischen Streitkräfte hätten Nowoschelanne und Kostjantyniwka in der Region Donezk sowie Synkiwka in der Region Charkiw unter ihre Kontrolle gebracht, teilte das Ministerium mit.
Das Dorf Nowoschelanne liegt etwa 20 Kilometer südöstlich der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, auf welche die russischen Streitkräfte seit Wochen stetig vorrücken. Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj erklärte am Freitag, rund um Pokrowsk sei die Situation für die ukrainischen Streitkräfte aktuell "am schwierigsten". "Der Feind versucht, die Verteidigung unserer Truppen zu durchbrechen. Aber bisher werden die Angriffe abgewehrt", sagte Syrskyj in einer Videokonferenz.
Bei ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk seien die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden "in bestimmten Sektoren bis zu zwei Kilometer" vorgerückt, fügte Syrskyj hinzu. Der ukrainische Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk erklärte, seine Streitkräfte hätten in der Nacht zwölf Schahed-Drohnen abgeschossen. Vier weitere Drohnen seien abgestürzt, ohne ihr Ziel zu treffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte seine Forderung, die Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland aufzuheben. "Wir brauchen starke Entscheidungen von unseren Partnern, um diesen Terror zu stoppen", erklärte Selenskyj in Onlinenetzwerken. Zudem sei die Ukraine auf die Umsetzung von Abkommen zur Luftverteidigung angewiesen.
T.Ward--AMWN