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US-Präsidentschaftswahl: Kennedy setzt Wahlkampagne aus und unterstützt Trump
Der unabhängige US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. hat seine Wahlkampagne ausgesetzt und Ex-Präsident Donald Trump seine Unterstützung zugesichert. "Ich glaube nicht mehr, dass ich eine realistische Chance auf einen Wahlsieg habe", sagte Kennedy am Freitag auf einer Pressekonferenz im Bundesstaat Arizona. Er werde in mehreren umkämpften Bundesstaaten nicht antreten und den republikanischen Kandidaten Trump unterstützen.
Kennedy übte deutliche Kritik an der Demokratischen Partei, der er lange selbst angehört hatte. Unter anderem monierte er, dass Kamala Harris nach Joe Bidens Verzicht auf eine erneute Kandidatur zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gekürt wurde, ohne bei den Vorwahlen angetreten zu sein. Die Unzufriedenheit mit seiner früheren Partei habe ihn dazu veranlasst, nun Trump seine Unterstützung auszusprechen.
Kennedys Familie reagierte empört auf die Entscheidung des 70-Jährigen, zur Wahl des Rechtspopulisten aufzurufen. "Die heutige Entscheidung unseres Bruders Bobby, Trump zu unterstützen, ist ein Verrat an den Werten, die unserem Vater und unserer Familie am Herzen liegen", schrieb Kennedys Schwester, die Menschenrechtsaktivistin Kerry Kennedy, im Onlinedienst X. "Es ist ein trauriges Ende einer traurigen Geschichte", hieß es in der Erklärung, die auch von vier ihrer Geschwister unterzeichnet wurde.
Politische Beobachter sind sich uneins darüber, wie sich Kennedys Entscheidung auf den Wahlkampf auswirken wird. Der 70-Jährige, dessen Zustimmungswerte im einstelligen Prozentbereich liegen, betonte, dass sein Name in den meisten Bundesstaaten auf den Stimmzetteln bleibe. In rund zehn besonders umkämpfen Bundesstaaten, "in denen meine Anwesenheit eine Störung wäre", werde er aber nicht zur Wahl antreten. In dem derzeit knappen Präsidentschaftsrennen zwischen Trump und Harris könnten wenige tausende Stimmen in einigen dieser sogenannten Swing States den Ausschlag geben.
Robert F. Kennedy Jr. ist der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy. Der Anwalt für Umweltrecht ist ein Verbreiter von Verschwörungsmythen und Impfgegner. Er hat etwa behauptet, dass Impfungen zu Autismus führen, Wlan Krebs verursacht und Chemikalien in der Umwelt Kinder zu Transgendern machen. In diesem Jahr sorgte er bereits für Schlagzeilen mit Aussagen über einen Wurm, der einen Teil seines Gehirns auffresse.
P.Martin--AMWN