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Ministerium: 8300 unerlaubte Einreisen während Fußball-EM festgestellt
Während der Fußball-Europameisterschaft haben die Behörden mehrere tausend unerlaubte Einreisen an den deutschen Landesgrenzen registriert. Seit dem 7. Juni - also eine Woche vor Turnierbeginn - habe es 8300 solcher Fälle gegeben, teilte das Bundesinnenministerium am Montag mit. Die zur EM eingeführten Kontrollen an allen deutschen Grenzen hätten sich als "wirksame Maßnahme erwiesen". Sie sollen noch bis zum 19. Juli laufen.
Den Angaben zufolge wurden bei den Grenzkontrollen zudem 1112 Haftbefehle vollstreckt, überwiegend aus dem Bereich der Kleinkriminalität. Mehr als hundert Hooligans seien an der Einreise nach Deutschland gehindert worden.
Insgesamt sprechen die Sicherheitsbehörden am Tag nach dem Turnierende von einer überwiegend ruhigen und geordneten Europameisterschaft. So habe es "nur wenige sicherheitsrelevante Vorfälle gegeben", teilte das Bundesinnenministerium weiter mit. 2340 Straftaten mit EM-Bezug seien festgestellt worden, darunter rund 700 Körperverletzungsdelikte und etwa 120 Diebstähle. In 140 Fällen seien Polizeikräfte angegriffen worden.
"Es gab deutlich weniger Sicherheitsvorfälle und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden bei einem Ereignis mit vielen Millionen Menschen vorher erwartet hatten", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Dafür war vor allem die sehr hohe Polizeipräsenz überall im Land entscheidend".
Die EM hatte am 14. Juni begonnen und war am Sonntagabend mit dem Finale im Berliner Olympiastadion zu Ende gegangen. Dabei besiegte Spanien die englische Nationalmannschaft in der regulären Spielzeit mit 2:1. Deutschland schied im Viertelfinale gegen Spanien aus.
Faeser hatte die EM vorab für die Bundespolizei als "größten Einsatz ihrer Geschichte" bezeichnet. Während des in zehn deutschen Städten ausgetragenen Turniers waren demnach jeden Tag allein 22.000 Polizistinnen und Polizisten der Bundespolizei im Einsatz. Derzeit wird darüber diskutiert, die während der Euro 2024 geltenden bundesweiten Grenzkontrollen zu verlängern. Faeser lehnt entsprechende Forderungen der FDP ab. Die Kontrollen zu Österreich, der Schweiz, Tschechien und Polen gehen laufen aber auch nach dem 19. Juli zunächst weiter.
Th.Berger--AMWN