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Angriff auf Hamas-Militärchef: Palästinenserorganisation bricht Waffenruhe-Gespräche ab
Die israelische Armee hat bei einem Angriff auf den Süden des Gazastreifens zwei hochrangige Hamas-Vertreter ins Visier genommen, darunter den Militärchef der islamistischen Palästinenserorganisation, Mohammed Deif. Während es sich laut Israel um einen gezielten Angriff nahe der Stadt Chan Junis handelte, sprach die Hamas von mehr als 90 Toten im Flüchtlingslager al-Mawasi. Aus Hamas-Kreisen hieß es am Sonntag, Deif sei am Leben. Zudem würden aufgrund der "Massaker an unbewaffneten Zivilisten" die Verhandlungen über eine Waffenruhe vorerst abgebrochen.
Nach Angaben der israelischen Armee erfolgte der Einsatz im südlichen Gazastreifen in einem "umzäunten Gebiet (...), in dem sich nach unseren Informationen nur Hamas-Terroristen aufhielten und keine Zivilisten anwesend waren". Bei einem Großteil der Getöteten handle es sich um "Terroristen". Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Samstagabend vor Journalisten, seine Regierung habe "keine Gewissheit", ob Deif und der Kommandeur der Hamas-Brigade in Chan Junis, Rafa Salama, getötet worden seien.
Als Anführer der Essedin-al-Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas, ist Deif seit Jahrzehnten einer der von Israel am meisten gesuchten Köpfe der Palästinenserorganisation. Deif soll für die Tötung zahlreicher Zivilisten und Soldaten verantwortlich sein. Er wie auch Salama gelten neben den Hamas-Spitzen Jahja Sinwar und Ismail Hanija als Drahtzieher des beispiellosen Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste.
In einer von der Hamas verbreiteten Aufnahme kündigte Deif am Morgen des 7. Oktober den Beginn der "Operation Al-Aksa-Flut" an - des beispiellosen Überfalls von Kämpfern der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel, bei dem israelischen Angaben zufolge 1195 Menschen brutal getötet worden waren. Die Hamas reagierte umgehend auf die Erklärung aus Israel: Diese ziele darauf ab, "das Ausmaß des schrecklichen Massakers zu verschleiern", hieß es.
Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurde bei dem Angriff das Flüchtlingslager al-Mawasi unweit von Chan Junis getroffen. 92 Menschen seien getötet worden, die Hälfte davon Frauen und Kinder, hieß es. Zudem habe es 300 Verletzte gegeben. Das Ministerium sprach von einem "abscheulichen Massaker".
Das Gebiet al-Mawasi liegt an der Küste zwischen Rafah und Chan Junis und war von Israel als "humanitäre Zone" ausgewiesen worden. Schätzungen des UN-Palästinenserhilfswerks (UMRWA) zufolge befinden sich in dem gesamten Gebiet von al-Mawasi, Chan Junis und Rafah rund 1,5 Millionen Menschen. Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff waren in dem Flüchtlingslager staubige Krater und plattgedrückte Zelte zu sehen. Einige Menschen durchkämmten die Trümmer nach weiteren Opfern.
Ohne zu bestätigen, dass sich ihr Militärchef in dem Lager befunden habe, verlautete am Sonntag aus Hamas-Kreisen, Deif sei "wohlauf" und beaufsichtige "direkt" die Einsätze der Essedin-al-Kassam-Brigaden.
Weiter erklärte die Hamas, sich aus den Verhandlungen über eine Feuerpause und die Geiselfreilassung im Gazastreifen vorerst zurückzuziehen. Hamas-Politbürochef Ismail Hanija habe die Vermittler Katar und Ägypten über die Entscheidung informiert, dass die Verhandlungen "aufgrund der mangelnden Ernsthaftigkeit" Israels und der "Massaker an unbewaffneten Zivilisten" abgebrochen würden, erklärte ein ranghoher Hamas-Vertreter.
Bislang war über einen von US-Präsident Joe Biden im Mai vorgelegten Plan verhandelt worden, dessen erste Phase eine sechswöchige Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung eines Großteils der israelischen Geiseln vorsah. Die Gespräche waren in dieser Woche unter der Führung von Katar und Ägypten und mit Unterstützung der USA wieder aufgenommen worden.
Für eine Waffenruhe die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas gingen am Samstagabend erneut tausende Menschen in Tel Aviv und Jerusalem auf die Straße. Einige von ihnen zeigten sich jedoch besorgt über die möglichen Auswirkungen des israelischen Angriffs auf Hamas-Militärchef Deif.
Unterdessen setzte Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen am Sonntag fort. Die israelische Armee erklärte, die Einsätze in der Stadt Gaza und der südlichen Stadt Rafah weiter zu führen. In Gaza wurden laut Rettungskräften am Sonntag bei Angriffen auf verschiedene Stadtviertel mindestens acht Menschen getötet.
Der Krieg im Gazastreifen dauert mittlerweile seit mehr als neun Monaten an. Das militärische Vorgehen Israels ist eine Reaktion auf den Überfall der Hamas vom 7. Oktober, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der islamistischen Palästinenserorganisation. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bislang mehr als 38.580 Menschen getötet.
D.Kaufman--AMWN