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Panik und Verletzte bei Erdbeben nahe Neapel
Ein Erdbeben der Stärke 4,4 hat in der Nacht zum Donnerstag die Region Neapel erschüttert und Panik ausgelöst. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt. Online verbreitete Videos und Fotos zeigten mit Steinen und Schutt bedeckte Autos, Häuser mit tiefen Rissen in den Wänden und Menschen, die nachts in Panik ins Freie rennen.
Der Erdstoß ereignete sich im Gebiet der Phlegräischen Felder rund 20 Kilometer westlich von Neapel in einer Tiefe von 2,5 Kilometern unter der Erdoberfläche, wie das italienische Institut für Vulkanforschung (INGV) berichtete. Anschließend gab es eine Serie von Nachbeben.
"So kann es nicht weitergehen, wir können nicht schlafen. Wir haben Angst", sagte ein Bewohner des Badeortes Bagnoli westlich von Neapel der Nachrichtenagentur Local Team. Eine Frau wurde beim Einsturz einer Zimmerdecke verletzt, mehrere Menschen erlitten Schnittwunden durch splitterndes Glas, wie Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi berichtete. Insgesamt seien elf Menschen in die Notaufnahmen eingeliefert worden, mehrere von ihnen "wegen Panik", sagte der Bürgermeister.
Der Erdstoß sei "besonders intensiv" gewesen, schilderte Manfredi im Radiosender RTL. Da das Epizentrum näher an Neapel gelegen habe als beim letzten derart schweren Beben im Mai vergangenen Jahres, sei es in der Stadt deutlich zu spüren gewesen.
Laut Manfredi versuchten mehrere Menschen offenbar auf der Suche nach Schutz auf das Gelände eines früheren Nato-Stützpunkts in Bagnoli zu gelangen. "Es gab einen Moment der Panik, aber dann hat es sich beruhigt", sagte der Bürgermeister. Die Lage sei "unter Kontrolle". Ein Kirchturm in Bagnoli wurde bei dem Beben leicht beschädigt, auch an anderen Orten gab es Sachschäden.
Die Phlegräischen Felder sind ein Supervulkan mit einem Umfang von 15 mal zwölf Kilometern. Ein Ausbruch des Vulkans löste vor 40.000 Jahren eine weltweite Klimaveränderung aus. Das dicht besiedelte Gebiet um die Phlegräischen Felder wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Beben erschüttert. Ein Ausbruch des Vulkans in näherer Zukunft ist nach Angaben von Wissenschaftlern jedoch unwahrscheinlich.
M.A.Colin--AMWN