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Cyberangriffe mit Millionenschaden: Anklage gegen Verdächtigen in Baden-Württemberg
Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hat Anklage gegen einen mutmaßlich für mehr als 20 Hackerangriffe auf Unternehmen sowie ein Theater verantwortlichen Beschuldigten erhoben. Der nach mehrjährigen internationalen Ermittlungen gefasste 45-Jährige soll die Taten als Mitglied der weltweit agierenden Cybercrime-Gruppierung Gandcrab begangen haben, wie die Behörde am Montag mitteilte. Er war im Juni in der Slowakei gefasst worden.
Laut Generalstaatsanwaltschaft soll der ukrainische Staatsbürger im Jahr 2019 die Daten von 22 deutschen Firmen und Einrichtungen mit Schadsoftware verschlüsselt und Lösegeld für die Freigabe verlangt haben. Betroffen waren demnach unter anderem mehrere Hersteller von Medizinprodukten sowie das Württembergische Staatstheater in Stuttgart. Ihnen entstand dadurch ein wirtschaftlicher Schaden von insgesamt 2,4 Millionen Euro, etwa durch Systemausfälle.
Der 45-Jährige wurde im Juni in der slowakischen Hauptstadt Bratislava festgenommen und im September nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem befindet er sich durchgehend in Untersuchungshaft. Ihm wird unter anderem banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrugs vorgeworfen. Die Anklage wurde zum Landgericht Stuttgart erhoben. Es entscheidet nun über die Prozesseröffnung.
Der wirtschaftliche Gesamtschaden, der durch Hackerangriffe der weltweit agierende Gruppe Gandcrab entstand, soll sich nach Angaben der Ermittler auf geschätzte 100 Millionen Euro belaufen haben. Gegen diese und eine Nachfolgeorganisation namens Revil wurde über längere Zeit international ermittelt. Es gab schon mehrere Festnahmen sowie einen Prozess in den USA.
P.Martin--AMWN