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Österreichischer Immobilienunternehmer René Benko festgenommen
Der österreichische Immobilienunternehmer René Benko ist am Donnerstag festgenommen worden. Gründe sind der Verdacht auf Betrug und Verdunklungsgefahr, wie die zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) in Wien mitteilte. Benko ist Gründer der Signa Holding, die Ende 2023 Insolvenz angemeldet hatte. In Deutschland gehörte unter anderem die Warenhauskette Galeria zu Signa.
Benko wurde laut österreichischen Medienberichten in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, es bestehe "dringender Tatverdacht" bei mehreren Straftaten.
So soll der 47-Jährige "faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter" einer Privatstiftung sein und dies im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht haben. Damit habe er Vermögenswerte verschleiert. Die Staatsanwaltschaft verwies auf die Ergebnisse "intensiver Ermittlungen" in den vergangenen Monaten, die auf "einer Telefonüberwachung, einer Auswertung des Nachrichtenverkehrs des Beschuldigten und den Aussagen von Geschäftspartnern, Geschäftsführung und Mitarbeitern" beruhten.
Zudem soll Benko nach Angaben der Ermittler Investitionen von Gesellschaftern der Signa Holding als eigenen Beitrag zur Kapitalerhöhung ausgegeben haben und eine Beteiligungsgesellschaft und eine Villa am Gardasee in Italien ohne ausreichenden Gegenwert verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Unternehmer außerdem betrügerisches Konkursvergehen vor, weil er Vermögenswerte verschleiert und Vermögenswerte wie Waffen oder Uhren verborgen habe.
WKStA-Sprecher Rene Ruprecht sagte der Nachrichtenagentur APA, Benko sei vernommen worden. Nun werde über die weiteren Schritte entschieden. Die Ermittler haben 48 Stunden Zeit, einen Antrag auf Untersuchungshaft zu stellen. Über diesen Antrag müsse dann das Landesgericht Wien wiederum innerhalb von 48 Stunden entscheiden, berichtete APA.
Benko, der mit 17 Jahren die Schule abgebrochen hatte, häufte mit dem Kauf von Immobilien ein Millionen-Vermögen an. Neben der Warenhauskette Galeria gehörten auch das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin und das berühmte Chrysler Building in New York zur Signa Holding.
Dem rasanten Aufstieg folgte aber ein ebenso steiler Abstieg: Ende November 2023 meldete Signa Insolvenz an. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht. Im März 2024 stellte Benko auch einen Antrag auf Privatinsolvenz.
Inzwischen wird in mehreren Ländern gegen Benko ermittelt. Im Dezember war der Unternehmer auf der Grundlage eines Haftbefehls aus Italien in Österreich befragt worden. Berichten zufolge ging es dabei um Korruptions- und Betrugsvorwürfe im Immobiliensektor. Benko wurde vernommen, blieb anschließend jedoch auf freiem Fuß.
Die WKStA hatte nach eigenen Angaben zufolge vor kurzem ein gemeinsames Ermittlungsteam mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München I gebildet, um in den Verfahren rund um die Signa-Holding "unbürokratischer und effizienter" grenzüberschreitend ermitteln zu können.
Demnach ermitteln die Staatsanwälte auch wegen Verdachts auf Investmentbetrug beim Immobilienprojekt Franz am Bahnhofsplatz München. Ein Großteil des Geldes von Anlegern soll demnach "zweckwidrig verwendet" worden sein.
L.Durand--AMWN