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Großer Schaden: Bayerischen Ermittlern gelingt Schlag gegen Cyberkriminelle
Bayerischen Ermittlern ist ein Schlag gegen eine internationale Bande gelungen, die durch Onlinebetrug einen Schaden von 110 Millionen Euro verursacht haben könnte. Es seien gegen fünf Tatverdächtige Haftbefehle in Bamberg oder bei den zuständigen rumänischen Gerichten vollstreckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch mit. Die Bande soll europaweit agiert haben.
Die Ermittlungen liefen demnach seit August 2023, die Tatserie soll spätestens 2022 begonnen haben. Dabei sollen die Täter mit sogenannten Phishingmails Zugang zu den Händlerkonten eines großen Onlineversandhandels erhalten haben. Sie sollen so Zugang zu mindestens 120 solcher Konten bekommen haben.
Danach sollen die Täter diverse Waren wie Fernsehgeräte oder Spielekonsolen zum Kauf angeboten haben. Zahlreiche Kunden hätten daraufhin Bestellungen im Gesamtwert von 110 Millionen Euro aufgegeben.
Die Betrüger wiesen die Käufer im Anschluss über die Nachrichtenfunktion des Onlineversandhandels an, den Kaufpreis vorab auf eine - meist spanische - Kontoverbindung zu überweisen. Die Bestellungen selbst seien hingegen von den Tätern nie ausgeführt worden.
Bisher seien 381 Geschädigte namentlich ermittelt worden, die insgesamt rund 192.000 Euro bezahlt hätten, ohne Waren zu bekommen. Die Ermittlungen zu den weiteren Geschädigten dauerten an. Ob tatsächlich 110 Millionen Euro flossen, ergab sich aus den Angaben nicht.
Darüber hinaus sollen die Täter auch Wohnungen zur Miete angeboten haben, über die sie gar nicht verfügten. Dabei wollte die Gruppe den Ermittlern zufolge die Mietkaution kassieren. Hier sollen mindestens sieben Geschädigte rund 17.000 Euro kassiert haben.
Bei den Ermittlungen seien insgesamt sieben Tatbeteiligte im Alter zwischen 22 und 38 Jahren identifiziert worden. Am 17. Dezember habe es in Deutschland, Österreich und Rumänien Razzien gegeben. Dabei seien 70.000 Euro Bargeld, zahlreiche Mobiltelefone und Computer beschlagnahmt worden. Insgesamt waren 150 Polizisten daran beteiligt.
S.Gregor--AMWN