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Anschlag auf Leverkusener Weihnachtsmarkt geplant: Vier Jahre Haft für 15-Jährigen
Wegen Planung eines Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt im nordrhein-westfälischen Leverkusen hat das Landgericht Köln einen jugendlichen Angeklagten zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Gegen den 15-jährigen Angeklagten wurde eine Jugendstrafe von vier Jahren verhängt, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Der islamistisch motivierte Jugendliche hatte demnach geplant, mit einem Lastwagen vermeintlich Ungläubige zu töten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der Jugendliche sich seit Herbst vergangenen Jahres radikalisierte. Sein Plan war laut Urteilsfeststellungen, einen Lastwagen zu mieten und damit über den Weihnachtsmarkt im Leverkusener Stadtteil Opladen zu fahren. Der Angeklagte habe dabei möglichst viele Menschen überfahren und so töten wollen, teilte das Gericht mit.
Die Tat hätte laut Anklage zusammen mit einem 16-jährigen mutmaßlichen Komplizen aus Brandenburg begangen werden sollen. Wie das Gericht befand, sollte der Komplize die Aufgabe übernehmen, die Tat zu filmen und das Filmmaterial dann zu veröffentlichen.
Der 15-Jährige veröffentlichte laut Urteil im selben Zeitraum ein Video in einer Chatgruppe, in dem er einen Anschlag auf vermeintlich Ungläubige ankündigte. Im Hintergrund des Videos war demnach ein Erkennungszeichen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat sichtbar.
Das Urteil fiel am Freitag unter anderem wegen Verabredung zum Mord und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Dem Gerichtssprecher zufolge äußerte sich der nicht vorbestrafte Jugendliche in dem Prozess "umfassend geständig". Wegen des jungen Alters des Angeklagten wurde ohne Öffentlichkeit vor einer Jugendkammer verhandelt. Der Angeklagte befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, deren Fortdauer wurde angeordnet.
Der 15-Jährige war laut früheren Ermittlerangaben nach Konkretisierung der Anschlagspläne Ende November festgenommen worden. Daneben gelang in Brandenburg auch die Festnahme seines damals 16-jährigen mutmaßlichen Komplizen. Dieser soll sich ab dem 17. Juli vor dem Landgericht Neuruppin ebenfalls wegen des Vorwurfs der Verabredung zum Mord verantworten.
F.Pedersen--AMWN